Luana liebt es zu Schaukeln.
Bei uns auf dem Spielplatz haben wir keine Babyschaukel, sondern nur die normale Schaukel. Das hindert uns aber nicht daran, gemeinsam zu schaukeln. Ich mag das Gefühl total, wenn sie sich fest an mich drückt und der Wind uns ins Gesicht bläst.
Aber heute passte ihr irgendwas nicht. Sie begann zu weinen und schaute immer in eine bestimmte Richtung.
Ich stoppte, stellte sie auf den Boden und nahm sie bei der Hand.
Sie lief sofort los, und einige Sekunden später wusste ich auch, was ihr Ziel war.
Ein fauler Apfel.
Wie kann dieser faule Apfel so eine Anziehungskraft haben?, frage ich mich.
Hier auf dem Spielplatz wachsen viele Apfelbäume. Und gerade jetzt im Spätsommer verlieren sie ihre Äpfel. Leider werden sie nicht gesammelt und verfaulen so auf dem Boden. Luana fand diesen Apfel sehr interessant, und hätte am liebsten reingebissen, wenn ich ihr den nicht davor aus der Hand genommen hätte.
Ich erklärte ihr, dass weiter drüben ein super Apfelbaum ist, von dem ich ihr einen frischen, leckeren Apfel abreißen werde .. und den sie dann essen darf.
Wir liefen los und ich hielt sie an der einen Hand fest.
Als sie aber den nächsten faulen Apfel sah, wollte sie unbedingt zu diesem.
Sie fing an zu weinen und zu bocken.
Egal wie oft ich ihr erklärte , dass es nicht gut für sie ist, einen faulen Apfel zu essen, sie wollte immer wieder hin.
Schließlich nahm ich sie auf meinen Arm und trug sie selber zu unserem Ziel: dem Apfelbaum.
Währenddessen kam mir der Gedanke, dass ich selber oft wie die Luana bin.
Gott führt mich einen Weg, hat für mich etwas geplant, aber ich sehe nicht das Weite, sondern werde von den "kleinen faulen Äpfeln" so abgelenkt, dass ich das Ziel vergesse.
Immer wieder ruft mich Gott, nimmt mich bei der Hand, zeigt mir den Weg, doch ich habe nur Augen für diesen einen verfaulten Apfel.
Jesus sagt in Johannes 10, 28:
"Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben; und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie mir aus meiner Hand reißen"
Gott hat Großes mit uns vor.
Wenn du sein Kind bist, dann steht dir die Tür zum Himmel schon offen. Er begleitet dich auf dem Weg zum Ewigen Leben. Er warnt dich vor Gefahren oder vor Stolpersteinen.
Wie klein sind die "faulen Äpfel", im Vergleich zu der Freude, die noch vor uns liegt.
Diese "kleinen faulen Äpfel" können überall in unserem Leben sein. Sie möchten uns ablenken und uns weg von Gott
bringen.
Seit einiger Zeit habe ich angefangen Bibelverse auswendig zu lernen, und du glaubst nicht, wie oft diese Verse mir genau im RICHTIGEN Moment
schon in den Kopf gekommen sind.
Ein paar "faule Äpfel" möchte ich dir mit Versen aus der Bibel aufzeigen:
1. unsere Sorgen
Das mit den Sorgen ist so eine Sache. Ich bin immer noch dabei, es zu lernen, meine Sorgen wirklich abzugeben. Es schleicht
sich in mein Herz, und wenn ich nicht aufpasse, bin ich schon in meinen Gedanken gefangen. Da hilft es mir an diesen Vers zu denken:
"Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen, lasst eure Bitten im Gebet und Flehen mit
Danksagung vor Gott kundwerden." Philipper 4,6
Diesen Vers kannst du wirklich bei allen Sorgen anwenden. Geht es um dich, deinen Mann, deine Kinder oder deine Zukunft. Gott möchte, dass wir ihm im Gebet davon erzählen. Er hört dir gerne zu.
Und er ist auch die Person, der die Macht hat Dinge zu verändern.
2. Ein anderer Punkt kann auch die Undankbarkeit sein
Es passiert schnell, dass für uns viele Dinge Selbstverständlich werden.
Die neu eingerichtete Wohnung, das tolle Klavier, mein Ehemann, die Kinder oder der letzte Urlaub.
Wir regen uns auf, über Sachen die nicht so laufen wie erhofft , und sind von uns selbst enttäuscht.
"Seid dankbar in allen Dingen,.." 1. Thessalonicher 5,18
Dieser Vers sagt aus: Sei dankbar. Wirklich in allen Dingen.
Das ist eine große Herausforderung. Aber denk daran, dass Jesus neben dir "läuft" und deine Hand hält. Er kann dir dabei helfen, denn du bist nie alleine.
Schau auf die kleinen Dinge und fang an DANKE zu sagen.
Aus dieser Gewohnheit, formt sich dein Charakter zu einer dankbaren Persönlichkeit.
__________________________________________________________________________________________________________________
Es gibt noch mehr faule Äpfel, vor denen Jesus Christus warnt z.B. der Wunsch nach Anerkennung, nach Reichtum, äußerer Schönheit oder auch Lügen, an denen wir uns festhalten.
__________________________________________________________________________________________________________________
Als Luana und ich am Apfelbaum ankamen, gab es leider keine Äpfel in Reichweite, die ich pfücken konnte. Deswegen pflückte ich ihr Zwetschgen von einem anderen Baum. Die waren sooo lecker, dass sie von den Äpfeln nichts mehr wissen wollte .. zumindest für diesen Moment ;)
Bei Gott müssen wir uns keine Sorgen machen, dass er nicht an die Äpfel rankommt.
Was er verspricht, das hält er.
Mit dieser Gewissheit: Eine schöne und gesegnete Woche dir.
Deine Maria :)
Alle Fotos entnommen von www.unsplash.com
Kommentar schreiben
Ekaterina Sturova (Donnerstag, 13 September 2018 08:43)
Es ist si wunderschön und klar So lebendig einfach und echt..wie du es hier schreibst Bin wieder ermutigt worden Dank Jesus fur diese Gabe und dir auch dass du die Zeit genommen hast die Gedanke aufzuschreiben
Maria (Mittwoch, 26 September 2018 11:58)
@Ekaterina Sturova,
vielen Dank für deine lieben und ermutigenden Worte, sie machen mir wirklich Freude. Eine schöne Woche dir :)